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Backpacking im Iran: Reiseführer & umfangreiche Tipps zur Vorbereitung

Dieser umfangreiche Reiseführer bereitet dich optimal aufs Backpacking im Iran vor!

Hier findest du alle Informationen und Tipps für Backpacking im Iran – ein umfangreicher Reiseführer zur Vorbereitung deiner eigenen Iran-Reise, basierend auf den Erfahrungen meines knapp 4 wöchigen Aufenthalts im Land. (Letztes Update: Februar'2024)

Achtung: Aufgrund der Lage im Land wird derzeit vor Reisen in den Iran wird gewarnt. Deutsche Staatsangehörige werden aufgefordert, Iran zu verlassen. (Quelle: Auswärtiges Amt)

Alle Infos zu Sicherheit und Visa in diesem Beitrag sind entsprechend nicht mehr valide. Dennoch habe ich entschieden den Beitrag online zu belassen, in der Hoffnung, dass Reisen in nicht zu ferner Zukunft wieder möglich sein werden.

Bei meiner Iran-Reise habe ich alles individuell vor Ort organisiert, bin Empfehlungen von Einheimischen gefolgt, habe viele neue Freundschaften geschlossen und so auch die Gelegenheit bekommen den wahren Iran kennenzulernen. In diesem umfangreichen Artikel versuche ich alle Fragen zu beantworten die sich auch mir vor der ersten Reise gestellt haben.

Backpacking im Iran Reiseführer – Schnellnavigation
(per Klick direkt zum entsprechenden Abschnitt)


1) Warum in den Iran?

sri-lanka_strände_karteDer Iran ist das zweitgrößte Land im mittleren Osten und blickt auf eine bewegte, bis in die Antike zurückreichende Geschichte zurück. Durch seine Lage findest du im Iran auch landschaftlich ein breites Spektrum: von hohen Gebirgen & grünen Wäldern im Norden, den Küsten des Kaspischen Meers sowie des Persischen Golfs bis hin zu weitläufigen Wüsten im Osten des Landes. Auch architektonisch wird einiges geboten: historische Stätten aus der Zeit des Perserreichs, majestätische Paläste aus der Zeit der Schahs und monumentale Moscheen.

Die weitgehend stabile Sicherheitslage, die zunehmende Öffnung des Landes und die günstigen Preise machen den Iran zu einem äußerst attraktiven Reiseziel in der Region. Gerade als deutscher Staatsbürger kann man sich, im Gegensatz zu Reisenden aus den USA/UK/Kanada, auch ohne Tour im Land bewegen und bekommt relativ problemlos ein Visum.

Die Tatsache das der Anteil der jungen Bevölkerung sehr hoch ist und eben diese sehr interessiert am kulturellen Austausch sind, führt zu sehr herzlichen Begegnungen bei Reisen durch das Land. Insbesondere wenn man etwas mehr Zeit mitbringt, offen und auch mal abseits der touristischen Attraktionen unterwegs ist kommt man schnell ins Gespräch mit jungen Iranern und wird nicht selten auch auf einen Tee o.ä. eingeladen.Die iranische Gastfreundschaft sucht seinesgleichen!

Du wirst zudem überrascht sein wie modern und offen der Iran in vielen Teilen ist – auch wenn das Image des Landes im Westen und die lokalen Gesetze vielleicht etwas anderes vermuten lassen. Für mich gehört die Reise durch den Iran zu einer meiner besten, facettenreichsten Trips die ich in den letzten Jahren unternommen habe!

Der Iran ist in vielen Teilen wie ein Traum aus 1001 Nacht – aber bietet noch weit mehr!

2) Klima & beste Reisezeit

Durch seine Größe findest du auch klimatisch ein breites Spektrum vor: während es in den Gebirgen im Norden selbst im Sommer sehr kühl ist, ist es zur gleichen Zeit im Zentrum heiß und trocken (teilweise über 40°C!). Daher ist es ratsam die Wetterextreme im Sommer und Winter zu meiden und sich auf den Frühling und Herbst zu fokussieren.

Neben dem Wetter solltest du auch lokale Feiertage und vor allem den Fastenmonat Ramadan bei deiner Reiseplanung berücksichtigen (hier findest du die Daten), da hier mit einigen Einschränkungen zu rechnen ist (s.u.). Meiden sollte man vor allem auch die Zeit um Nowruz (iranisches Neujahr, 20/21.03. und 1 Woche danach), da es hier nahezu unmöglich ist Unterkünfte zu buchen.

Daher ist die beste Reiszeit für Backpacking im Iran von April bis Juni (Ramadan beachten!) sowie von September bis November. Ich selbst war von April bis Mai unterwegs und hatte an allen Stationen meiner Reise ideales Wetter.

Vermeide Boom-Zeiten wie Nowruz beim Backpacking im Iran – Sehenswürdigkeiten wie das Grabmal von Hafez in shiraz sind dann besonders populär

3) Einreise, Visa & Versicherung

Für deine Iran-Reise benötigst du in jedem Fall ein Visum. In den letzten Jahren ist die Einreise als Tourist jedoch zunehmend einfacher geworden, so gibt es beispielsweise mittlerweile die Möglichkeit für deutsche Staatsbürger (gilt auch für Österreich & Schweiz) ein Visa on Arrival im Flughafen in Teheran zu bekommen (meist nur für 14 Tage).

Dennoch empfehle ich das Visum bereits vor der Reise zu organisieren, da du so zum einen Klarheit über die Visaerteilung hast und zum anderen die langen Wartezeiten am Flughafen umgehst (teilweise mehrere Stunden). Bei meiner letzten Reise wurde einigen Mitreisenden das Visum am Flughafen verweigert, sie mussten dann die Rückreise antreten.

Folgendes benötigst du
Hier erkläre ich alles Schritt für Schritt (beachte dringend die aktuellsten Hinweise des Auswärtigen Amts!).

  • gültigen Reisepass:
    muss ab Einreise noch mindestens 6 Monate gültig sein, eine freie Doppelseite haben, nach Möglichkeit ohne israelischen Einreisestempel (Einreise kann in Einzelfällen verweigert werden)
  • Kopie der ersten Seite des Reisepasses (Scan) für Referenznummerbeantragung
  • Auslandsreisekrankenversicherung die im Iran gültig ist (auch für Visa on Arrival):
    ich habe hier die Versicherung der HanseMerkur genutzt, die ich für die meisten meiner Reisen einsetze und guten Gewissens empfehlen kann
  • 1 biometrisches Passphoto (Scan)
  • Reiseroute :
    Tag für Tag inkl. Aktivitäten und Unterkunft (z.B.: „Day 1, City: Tehran, Activity: Visit Golestan Palace, Hotel: Markazi Iran Hotel“)
    (war bei meinem letzten Aufenthalt nicht nötig, kann man aber zur Sicherheit vorbereiten)
  • Buchungsbestätigung der ersten Unterkunft (bei später Ankunft empfehle ich das Flughafenhotel in Teheran, s.u.)
  • Geld für die Gebühren:
    50-80€ für Visum


Visaprozess
In der Regel fordern die Iranischen Konsulate die Einreichung aller Unterlagen spätestens 2 Wochen vor Reiseantritt. Zuvor benötigst du jedoch auch eine Referenznummer, dementsprechend solltest du ca. 1 Monat, spätestens 3 Wochen vor deiner Reise beginnen:

  1. Beantragung einer Referenznummer:
    dies ist seit kurzem Online möglich, dazu benötigst du jedoch einen Scan deines Reisepasses und deines Passfotos (Anforderungen findest du auf der Webseite), ca. 3 Werktage nach Registrierung kann geprüft werden ob die Referenznummer zugeteilt wurde (falls nicht solltest du mit dem zuständigem Konsulat Kontakt aufnehmen)
  2. erforderliche Unterlagen vorbereiten (nach Erhalt der Referenznummer):
    diese findest du auf den Seiten des für deinen Wohnort zuständigen Konsulats in Frankfurt, Hamburg, München oder Berlin
  3. Einreichung aller Unterlagen (Reisepass im Original, evtl. Formulare, Referenznummer, Versicherungsbescheinigung) im zuständigen Konsulat:
    entweder persönlich vor Ort (Zahlung der Visagebühr vor Ort) oder per Post mit frankiertem Rückumschlag und Zahlungsbeleg der Visagebühr (Zahlung der Gebühr vorab per Überweisung)
  4. Erhalt des Visums (Juhu!)


4) Sprache & Klarkommen

Im Iran wird Farsi gesprochen, Englisch verstehen nur wenige. Die Sprachbarriere stellt oft die größte Herausforderung dar, kann jedoch in vielen Fällen durch Charme und geschicktes einsetzen der internationalen „Hand- und Fußsprache“ wettgemacht werden 😉

In der Regel gilt, dass in großen Städten vor allem junge, gebildete Iraner zumindest ein wenig Englisch sprechen. Dennoch habe ich während meiner Zeit auch einige Iraner kennengelernt mit denen ich mich gut auf Englisch unterhalten konnte, zumeist waren diese entweder von sich aus motiviert die Sprache zu lernen oder haben im Tourismus gearbeitet. Nicht selten wurde ich vor Ort auf der Straße angesprochen und hatte in der Folge oft kurze aber sehr nette Gespräche mit Einheimischen.

Vor deiner Iran-Reise empfehle ich dir zumindest ein paar Standardphrasen, sowie die Schreibweise der Zahlen von 1-10 zu lernen. Als Reisender bist du immer auch ein Stück weit ein Botschafter deines Landes, ein „Salam“ (Hallo) oder „mersi“/“mamnun“ (Danke) sollte daher zumindest als nette Geste drin sein:

  • Hallo – Salam
  • Ja – Bale
  • Nein – na
  • Bitte – lotfan
  • Danke – mersi / mamnun
  • Wie heißt du? – Esm e shoma chist?
  • Mein Name ist *** – *** hastam.
  • Wieviel kostet das? – Gheymatesh chand ast?
  • Ich bin aus Deutschland – Man az Alman hastam
  • Spricht hier jemand Englisch? – injâ kas-i Engelisi midânad?

  • 0 – ۰(sefr)
  • 1 – ١(yek)
  • 2 – ۲(do)
  • 3 – ۳(se)
  • 4 – ۴(cha)
  • 5 – ۵(panj)
  • 6 – ۶(shesh)
  • 7 – ۷(haft)
  • 8 – ۸(hasht)
  • 9 – ۹(noh)

Hilfreich ist es zudem, wenn man ein paar Einheimische kennt bzw. kennenlernt. Ich habe z.B. oft die Mitarbeiter im Hotel/Guesthouse um Hilfe gebeten wenn es um Adressen o.ä. ging, auch habe ich oft Couchsurfing genutzt um mich mit Einheimischen zu treffen und so das Land und seine Kultur besser verstehen gelernt.

Insbesondere mit jungen Iranern kommt man auf seiner Iran-Reise schnell ins Gespräch – selbst in konservativen Städten wie Isfahan

5) Lokale Gesetze & Kleiderordnung

Der Iran ist eine Islamische Republik – dies bedeutet das vor Ort das islamische Recht, die Scharia, gilt und teilweise auch energisch durchgesetzt wird.

Die wichtigsten Gesetze, Verhaltensregeln & Besonderheiten
Natürlich gelten Regeln und Gesetze auch für Touristen, wer sich nicht daran hält muss mit entsprechenden Strafen rechnen.

  • Alkohol ist verboten:
    Für die meisten ist dies wohl die größte Einschränkung, jedoch könnte man die Reise so doch auch für einen Detox nutzen 😉
  • Drogen sind strikt verboten (langjährige Gefängnisstrafen!)
  • Homosexualität ist im Iran verboten
  • Frauen müssen in der Öffentlichkeit den islamischen Dresscode beachten (s.u.)
  • Körperkontakt zwischen Mann & Frau in der Öffentlichkeit ist sehr verhalten:
    d.h. kein Kuss oder Händchen halten, in liberalen Gegenden wie z.B. Teheran ist eine simple Umarmung zum Abschied jedoch weitgehend akzeptiert. In konservativen Gegenden sollte man sich zudem nicht direkt neben eine Frau setzen mit der man nicht verwandt ist.
  • sexuelle Beziehungen zwischen unverheirateten sind ebenfalls illegal:
    d.h. als unverheiratetes Paar solltet ihr beim Check-In im Hotel bei Nachfrage einfach ein wenig flunkern und angeben das ihr verheiratet seid 😉
  • Tanzen ist in der Öffentlichkeit verboten:
    …jedoch im privaten Kreis kein Problem
  • Während des Ramadan gelten verschärfte Regeln:
    Essen/trinken, rauchen sowie Nutzung von Parfüm ist zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang in der Öffentlichkeit strikt verboten
  • öffentliches Nase schnäuzen ist verpönt
  • vermeide politische oder gar religiöse Diskussionen
  • keine Foto- oder Filmaufnahmen von öffentlichen Gebäuden, Industrieanlangen und Militäreinrichtungen (keine Drohne mitnehmen!)
  • der Freitag hat im Iran die Rolle unseres Sonntags:
    die meisten Geschäfte, Banken und Wechselstuben sind am Freitag geschlossen – Parks, Sehenswürdigkeiten und Restaurants sind gut besucht

Ok, zwar klingt das teilweise recht hart, jedoch sieht die Realität entspannter aus als man es vermuten mag (zumal man auch einen kleinen Sonderstatus als Tourist genießt). Generell ist gerade die junge, liberale Generation im Iran sehr westlich orientiert und stört sich ebenfalls an vielen Regeln, privat geht es dann nicht anders zu als bei uns. Auch die Kleiderordnung wird nicht selten gewagter ausgelegt. Vor allem in Teheran hat mich die Street-Fashion doch recht angenehm überrascht!

Ernst nehmen solltest du jedoch die Hinweise zu Foto- und Filmaufnahmen, da man schnell unter Spionageverdacht geraten kann und empfindliche Strafen drohen.

Kleiderordnung
Für Frauen gilt in der Öffentlichkeit: generell den Kopf mit einem Kopftuch zu bedecken, zudem sollte ein weites Oberteil getragen werden welches Décolleté, Arme, Po und zumindest die Hälfte der Oberschenkel bedeckt. Ein Schleier (Tschador) ist jedoch nicht nötig und wird in den meisten Städten selbst von Iranerinnen nicht getragen.

Wie bereits angeklungen ist die Auslegung dieser Regel z.B. in Teheran äußerst liberal: hier ist viel Make-Up im Einsatz, das Kopftuch sitzt meist nur locker auf dem Hinterkopf, als Oberteil wird ein schicker, locker sitzender Mantel getragen und auch die Hosen sind meist eher eng anliegend.

Aber auch Männer sollten lange Hosen und Hemden bevorzugen. T-Shirts sind in den meisten Fällen OK, kurze Hosen hingegen eher unüblich. Generell solltest du darauf achten dich etwas schicker zu kleiden, da Kleidung im Iran eine höhere Gewichtung hat als bei uns.

Taarof
Ein, wie ich finde, recht charmantes Höflichkeitsritual ist das sogenannte Taarof. Selbiges kann aber, vor allem für den nichts ahnenden Touristen, schnell zum Fettnäpfchen werden.

Beim Taarof geht es darum dem Gegenüber seine Wertschätzung entgegen zu bringen, indem man z.B. für eine erbrachte Leistung oder Verkauf von Ware zunächst auf Geld verzichtet und erst nach (oftmals mehrfachem) zurückweisen das Geld dann doch gerne annimmt. Für dich als Touristen gilt es daher zunächst auf die Bezahlung zu bestehen, wenn du z.B. nach einer Taxifahrt zu hören bekommst „kein Problem, das ist für dich kostenlos“. Erst nach 2-3 Versuchen, doch bezahlen zu wollen, kannst du dir wirklich sicher sein das es auch wirklich so gemeint ist.

Im Zweifelsfall solltest du sagen „Taarof Nakonid“ (bitte kein Taarof). Ich selbst, als offensichtlicher Nicht-Iraner, hatte jedoch eher selten mit diesem Ritual zu tun.

Gastfreundschaft
Dieses Wort wird nicht nur ganz groß geschrieben, sondern insbesondere gegenüber Touristen sehr gelebt. Auf meiner Reise wurde ich zu vielen Tees, Essen, Grillfesten und privaten Feiern eingeladen und hatte immer eine tolle Zeit. Selbst im Bus wurden mir Snacks gereicht und sogar Sandwiches geschmiert.

Wenn auch du beim Backpacking im Iran eingeladen wirst bestehen die gastgebenden Iraner eigentlich immer darauf das sie die Kosten tragen, hierbei handelt es sich nur in ganz seltenen Fällen um Taarof. Bei Festen ist es jedoch üblich etwas mitzubringen bzw. zum Buffet beizutragen (aber auch hier genießt der Tourist oft Welpenschutz). Bei einem Gegenbesuch solltest du dich jedoch ebenso gastfreundlich zeigen.

Mit einer Mischung aus Chic und Leger fährt man im Iran in Sachen Kleidung ganz gut

6) Finanzen & Budget

Die lokale Währung im Iran heißt Rial und hat eine recht inflationäre Vergangenheit. Ich war so bereits nach getauschten 25€ ein waschechter Millionär! Dennoch ist das Thema Geld ein bisschen komplexer – hier gehe ich auf das wichtigste ein und sage dir wie teuer der Iran ist.

Rial und Toman – das Verwirrspiel mit der fehlenden ‚0‘
Auch wenn die offizielle Währung Rial ist, ist im täglichen Gebrauch immer von „Toman“ die Rede. Dabei handelt es sich um eine Art Pseudowährung bei der schlichtweg eine 0 aus dem Betrag gestrichen wird (10.000 Toman = 100.000 Rial).
Praxisbeispiel: wenn z.B. die Kosten einer Taxifahrt mit „40.000 Toman“ angegeben werden, zahlt man letztlich 400.000 Rial.

Abhebung & Kreditkarten? Nicht im Iran!
„Nur Bares ist wahres“ ist die Losung einer jeden Reise in den Iran. Aufgrund der Sanktionen der vergangenen Jahre ist der Iran noch immer nicht an das westliche Finanzwesen angeschlossen. Dieser Umstand macht Geldtransfers, Geldabhebungen oder Zahlungen per Kredit/EC-Karte unmöglich, du musst alles in Bar mitnehmen (bevorzugt 50€ Scheine, Münzen sind eher schwieriger beim Tausch).

Für meine Reise habe ich einen Geldgurt genutzt, den ich unter der Kleidung getragen habe, um mein Bargeld sicher zu verstauen.

Wechselstube oder Bank?
Der Wechselkurs in Banken ist i.d.R. wesentlich schlechter als in den Wechselstuben. Erkundige dich daher nach einer vertrauenswürdigen Wechselstube und tausche dort. Vermeide den Tausch auf der Straße!

Wie teuer ist der Iran?
Eine eindeutige Antwort auf diese Frage ist naturgemäß schwierig, generell ist der Iran jedoch ein äußerst günstiges Reiseland. Bei meiner Reise konnte ich daher überwiegend in Hotels der Mittelklasse schlafen, bin oft mit dem Taxi gefahren, war fast ausschließlich in Restaurants essen und habe in Kombination mit Eintritten und Touren lediglich 400-500€ pro Woche ausgegeben.

Gerade klassisches Backpacking im Iran ist auch für weit weniger machbar, insbesondere bei der Unterkunft kann man viel Geld sparen (s.u.). Als Orientierung für deine Kalkulation liste ich folgend nun ein paar Preise exemplarisch in € auf:

  • Übernachtung: DZ für 40-50€ (Hotel, inkl. Frühstück), DZ für 20-25€ (trad. Gästehaus), 8-12€ (Hostel, Dorm)
  • Langstrecken Busfahrt (VIP): 9€ für Teheran – Isfahan (7h) inkl. Snack
  • Nachtzug (Schlafabteil): 10€ für Yazd – Tehran (8h) inkl. Snack
  • Mahlzeit: 5€ inkl. Getränke (Kabap-Grill / Lokal für Einheimische), 10€ inkl. Getränke (gehobenes Restaurant), 1-2€ für Snack (Falafel, Sambose)
  • Eintritt: 5€ (einzelne Attraktionen wie z.B. besondere Moscheen), 10€ (Palastkomplexe wie z.B. Golestan Palast)
  • Taxi: 3-4€ (Fahrt im Zentrum z.B. Busterminal-Hotel)
  • Tagestour: 25€ p.P. für Wüstentour in Yazd (Transfer, Guide, Verpflegung, vor Ort Aktivitäten)
Der Iran ist gerade im Bezug auf alltägliche Ausgaben ein sehr günstiges Land – shoppen macht bei den freundlichen Ladenbesitzern zudem doppelt Spaß 😉

7) Essen & Trinken – die persische Küche

Auf den ersten Blick scheint die Iranische Küche dominiert vom Nationalgericht Kabab, jedoch ist sie weitaus vielfältiger. Im Laufe meiner Rundreise habe ich regional immer wieder neue, leckere Gerichte kennengelernt und war erstaunt von der Bandbreite. Du solltest dich jedoch vorab über gute, empfehlenswerte Restaurants informieren (z.B. im Hotel, Einheimische). In meinen Städteguides und Videos weise ich daher lohnenswerte Restaurant explizit aus.

Meine absoluten Lieblingsgerichte
Das süß-säuerliche „Fesendschan“ (Hühnchen in einer braunen Soße aus gemahlenen Wallnüssen, Granatapfel und Gewürzen), Tahchin (gebackener Safran-Reis mit Granatapfel, Eiern, Joghurt und meist mit Hühnchen oder auch vegetarisch mit Gemüse), Ghormeh Sabzi („grüner Eintopf“ – Schmorgericht mit Kräutersoße und Lamm/Rindfleisch), Dizi (dicke Suppe aus Gemüse und Fleisch) und natürlich auch Tschelo Kabab (Am Spieß gegrilltes Lammfleisch mit gedämpften Reis).

Wenn du zu einem privaten Essen eingeladen wirst, so nimm dies auf jeden Fall an – die genannten Speisen sind hausgemacht noch wesentlich besser (insbesondere Tahchin!). Zu jedem Essen wird eigentlich immer Fladenbrot gereicht, je besser das Restaurant, desto leckerer ist oftmals auch das Brot.

Vegetarische Gerichte im Iran
Manchmal bedarf es etwas Recherche, es gibt jedoch ein paar sehr leckere vegetarische Gerichte in der persischen Küche: Kookoo Sabzi (Kräuter Fritatta, meist mit Joghurt serviert), Mirza Ghasemi (leckeres Mousse aus Aubergine, Tomate, Knoblauch, Eiern, Öl und Gewürzen), Budemjan (verschiedene Variationen – dicker Eintopf mit Aubergine und Gemüse, dazu gibt es Reis) oder Shirazi Salat (Tomate, Zwiebel, Gurke und Petersilie). Was Snacks anbelangt findest du oftmals Falafel-Streetfood Läden, in Fast Food Läden kannst du auf eine vegetarische Pizza zurückgreifen („Pizza Sabzi“), auch die vielen Hipster-Cafés des Landes sind ein guter Anlaufpunkt für Vegetarier.

Getränke & Eis
Nichts geht über eine gute Tasse Tee im Iran! Wer Lust auf kalte Getränke hat greift beim Essen zu Wasser oder Doogh (iranische Ayran-Variante). Ansonsten solltest du auf jeden Fall in einem der vielen Saftläden einen frisch gemixten Saft bestellen (kostet nicht mehr als 1€). Wer auf ein Bier nicht verzichten mag muss, da Alkohol verboten ist, auf alkoholfreies Bier zurückgreifen – ich empfehle jedoch eher Malzbier (ich fand das „Istak“ sehr lecker).

Was Deserts anbelangt sind die Iraner verrückt nach Eiscreme – sowohl Safran-Eis als auch Faloodeh, eine eigenen Spaghetti-Eis-Variante mit Zitronengeschmack, findest du an jeder Straßenecke.

Reich gedeckte Tische wie dieser waren für mich an der Tagesordnung – die persische Küche ist abwechslungsreicher als viele glauben mögen!

8) Anreise & Transport vor Ort

Mittlerweile gibt es regelmäßige Flüge von fast allen größeren deutschen Flughäfen in den Iran. Die renommierten Airlines wie Lufthansa, Austrian, Qatar Airways und Turkish Airlines bieten hier gute Verbindungen an, jedoch machen diese immer einen Zwischenstopp erforderlich.

Wer direkt fliegen möchte sollte sich vor allem die Angebote von Iran Air (Hamburg, Frankfurt, Köln, Wien) und Mahan Air (von München, Düsseldorf) ansehen. Bei den iranischen Airlines lohnt sich meist der Gang in ein entsprechendes iranisches Reisebüro, da auch die Airlines nicht an unser Bankenwesen angeschlossen sind – eine Online Buchung ist dadurch kaum oder nur über komplizierte Umwege möglich.

Ich persönlich bin mit Turkish Airlines von Hamburg nach Teheran geflogen, hatte einen knapp 2h Aufenthalt in Istanbul und habe knapp 400€ für Hin- und Rückflug gezahlt (empfehlenswert!). Bei meiner zweiten Reise bin ich mit Iran Air von Hamburg nach Teheran geflogen – für den gleichen Preis, jedoch direkt und dadurch wesentlich kürzer. Iran Air ist eine solide Fluggesellschaft mit gutem Service, die Ausstattung ist jedoch -aufgrund des jahrelangen Embargos- etwas in die Jahre gekommen (kein On-Board Entertainment).

Flüge im Iran
Wenn du nur wenig Zeit hast und größere Distanzen zurücklegen möchtest solltest du diese Option in Betracht ziehen. Inneriranische Flüge sind, selbst Tage vor dem Flug, äußerst preisgünstig (ab ca. 30-50€). Die Buchung lässt sich meist problemlos in einem Reisebüro im Iran durchführen.

Langstreckenbusse
Der Bus ist das unkomplizierteste, günstigste und gängigste Transportmittel um längere Strecken zurückzulegen, da man die Tickets oft direkt im Busterminal kurz vor Abfahrt kaufen kann (in manchen Städten ist eine Reservierung am Vortag z.B. über die Hotelrezeption erforderlich).

Für lange Strecken solltest du darauf achten einen „VIP“ Bus zu buchen, dies sind äußerst komfortable Reisebusse mit breiten Sesseln, viel Beinfreiheit, Klimaanlage und Snacks (kleine Box mit Getränk und Süßigkeiten). Ein Ticket kostet meist nicht mehr als 12€ für eine 6-8h Fahrt.

Bahn
Insbesondere für die Strecke von Teheran nach Yazd und umgekehrt kann ich die Fahrt mit dem Nachtzug sehr empfehlen, so sparst du dir zudem ein Hotel. Du kannst hier einen Platz im Schlafabteil buchen (ähnlich unserer alten IR Schlafabteile mit 6 Liegen), bekommst eine kleine Snackbox und zahlst ebenfalls nicht mehr als 12€.

Im Gegensatz zum Bus solltest du Züge etwas im Voraus buchen, eine Übersicht des Streckennetzes und der Verbindungen findest du hier. Für die Buchung nutzt du auch hier am besten ein Reisebüro vor Ort oder wendest dich an die Rezeption deiner Unterkunft.

Taxi
In großen Städten ist das Taxi i.d.R. die beste und einfachste Option um von A nach B zu kommen. Jedoch solltest du dich vorher immer mit Einheimischen kurzschließen um dich nach dem normalen Preis zu erkundigen (z.B. im Hotel, Restaurant) und dich dann mit dem Taxifahrer auf einen Preis einigen. In der Regel zahlt man nicht mehr als 2-4€ für eine innerstädtische Fahrt. (Achte darauf ein privates Taxi zu nehmen und kein Sammeltaxi!)

Metro
In Teheran ist dies das günstigste und zudem schnellste öffentliche Transportmittel. Eine Fahrt mit der Metro kostet gerade einmal 20 Cent.

Auch in öffentlichen Verkehrsmitteln sollte die gängigen Regeln zwischen Mann und Frau befolgt werden, d.h. generell sitzt kein Mann neben einer Frau mit der er nicht verwandt ist. In der Metro gibt es zudem eigenen Abteile nur für Frauen, allerdings können Frauen auch problemlos in den anderen Teilen des Zugs mitfahren.

Snapp
Hierbei handelt es sich um die iranische Version von „Uber“, d.h. du gibst per App deinen Standpunkt und dein Ziel ein, erhältst einen Preis und kannst einen Fahrer anfordern. Das schöne daran: es ist wesentlich billiger als ein Taxi (da privat), du kennst den Preis im Voraus (und zahlst auch nur diesen) und lernst dabei auch noch recht interessante Menschen kennen.

Obwohl die App in Englisch verfügbar ist (für Android und für iOS), empfiehlt es sich immer einen Einheimischen bei der Bestellung bei sich zu haben (z.B. Hotel Rezeption, Kellner etc.) um dem Fahrer mitzuteilen wo man genau abgeholt werden möchte. Ich habe diesen Service mindestens 15 mal genutzt (nur 1 Fahrer war etwas orientierungslos) und damit teilweise recht große Distanzen zurückgelegt (vom Zentrum in den Norden Teherans).

Die VIP Langstreckenbusse sind äußerst komfortabel und mit einer Menge Beinfreiheit ausgestattet

9) Unterkünfte im Iran

Was die Vorabbuchung von Unterkünften im Iran angeht gilt auch hier: back to the roots. Durch den fehlenden Anschluss an unsere Finanzmärkte ist eine Online-Buchung nur für sehr wenige, meist teure Hotels möglich. Dementsprechend musst du die Unterkünfte direkt per Mail kontaktieren um ein Zimmer zu reservieren.

Auch solltest du dich darauf einstellen, das du nur in manchen Hotels (oft der höheren Preisklasse) ein klassisches WC vorfindest. Im Iran sind Squad-Toilets in Kombination mit Dusche die Regel was die Badezimmer in Unterkünften anbelangt.

Du findest meine Empfehlungen für Unterkünfte in Teheran, Isfahan, Shiraz und Yazd sowohl in meiner Liste für empfohlene Unterkünfte weltweit (nach Ländern sortiert) als auch in einem der Iran Reiseführer die ich unten verlinkt habe. Im Allgemeinen gibt es folgende Optionen:

  • Hostels:
    Das Hostelkonzept ist zwar noch recht neu, jedoch gibt es in den populären Zielen bereits ein paar Häuser. Die Pioniere sind hierbei „See you in Iran“ (Teheran) und die Kette „Seven Hostels“ (Teheran, Kashan, Isfahan, Shiraz). Betten im Dorm gibt es ab 12€.
  • Hotels:
    Die gängigste Art der Unterkunft für Touristen, jedoch ist das Preis-Leistungsverhältnis nicht das beste, da es schlicht zu wenig Unterkünfte im Land gibt. Oft gibt es Special Deals die man z.B. über ein Reisebüro vor Ort bekommen kann, mir hat z.B. mein Hotel in Teheran dabei geholfen günstige Unterkünfte in anderen Städten zu buchen. In der Regel sollte man nicht mehr als 40-50€ für ein DZ in einem Mittelklassehotel inkl. Frühstück zahlen, jedoch explodieren die Preise zur Hochsaison.
    Empfehlenswerte Optionen direkt am Flughafen in Teheran mit internationalem Standard sind das ibis und das Novotel, letzteres habe ich nämlich bei meiner letzten Iranreise sowohl für die späte Anreise als auch die sehr frühe Rückreise genutzt und kann es sehr empfehlen. Das Preis-Leistungsverhältnis stimmt: modern eingerichtete Zimmer, gutes WLAN, reichhaltiges Frühstücksbuffet, kostenloser Shuttleservice (das Hotel liegt 5 min Fußweg vom Terminal), netter Service und ein gutes persisches Restaurant direkt im Haus. Zudem lassen sich beide Hotels (im gleichen Gebäude) online buchen und vor Ort auch in € und $ bezahlen!
  • Guest Houses:
    Was EZ und DZ angeht sicherlich das beste Preis-Leistungsverhältnis und die gängigste Unterkunft der Einheimischen. Oftmals handelt es sich bei diesen Gästehäusern um schöne Gebäude mit eigenem Innenhof, in denen man sitzen/Tee trinken kann.Traditionelle Gästehäuser sind aufgrund der Sprachbarriere oft schwieriger zu buchen, es gibt jedoch ein paar Häuser in denen auch Englisch verstanden wird. Hier empfehle ich die Hilfe eines Einheimischen in Anspruch zu nehmen.
  • Couchsurfing:
    Offiziell ist Couchsurfing nicht gestattet und daher mit der entsprechenden Vorsicht zu genießen, jedoch hat sich im Iran eine große Community entwickelt. Allerdings ist die Homepage und App im Iran gesperrt und nur über einen Proxyserver aufrufbar. Dennoch: gerade in liberaleren Städten wie Teheran und Shiraz ist Couchsurfing eine großartige Gelegenheit in die Kultur einzutauchen. Für mehr Infos empfehle ich das Buch „Couchsurfing im Iran“ von meinem guten Freund Stephan (so oder so eine der besten Bücher zum Iran!).

Während der Saison (April-Juni) empfiehlt es sich für beliebte Ziele wie Shiraz ein paar Wochen im Voraus zu buchen. Ich habe jedoch, bis auf Teheran, alle Unterkünfte erst vor Ort organisiert und musste so hin- und wieder auf Unterkünfte ausweichen die weniger empfehlenswert waren.


10) Rucksack & Packliste

Obwohl ich fast einen ganzen Monat im Iran unterwegs war, hatte ich lediglich einen Handgepäckrucksack dabei und bin damit prima gefahren. Gerade bei einer Rundreise empfiehlt sich das, da man viel in Bewegung ist und so nur 1 Gepäckstück tragen muss.
 
osprey farpoint 40Versuche sparsam zu packen, ein 40l Rucksack reicht meist völlig. Ich war mit einem Osprey Farpoint 40 unterwegs: der Front-Access, die gute Organisation mittels Taschen und der Tragekomfort sind super – eine absolute Empfehlung!
Wenn du selbst noch einen Reise-Rucksack suchst:

 
Derzeit arbeite ich an einer detaillierten Packliste für den Iran, die bald an dieser Stelle verlinkt wird – bis dahin kannst du auf meine Packliste für Städtereisen zurückgreifen und diese etwas erweitern:


11) Internet, Apps & lokale Sim

Die gute Nachricht zuerst: mobiles Internet ist im Iran super günstig und in den Ballungszentren auch entsprechend schnell (4G). Ich empfehle daher den Kauf einer lokalen Sim, da du so Dienste wie Maps (Navigation), Google (z.B. für lokale Gerichte) oder Snapp problemlos unterwegs nutzen kannst.

lokale Sim & Datenpaket
Ich habe mir direkt nach Ankunft direkt in Teheran eine lokale SIM von „Irancell“ an einem Kiosk für umgerechnet 10€ inkl. Guthaben besorgt. Allerdings benötigst du für Kauf und Einrichtung Hilfe von einem Einheimischen, da es verschiedene Datenpakete gibt die du über bestimmte Ziffernkombinationen mit deinem vorhandenen Guthaben buchen kannst (alternativ kannst dies in einem Mobilfunkladen in einer Mall machen zu lassen).

Nach Einrichtung kannst du in fast jedem Kiosk mit den Worten „Irancell Credit“ Guthaben kaufen und den Vorgang wiederholen. Für 5GB Datenvolumen habe ich lediglich 5€ bezahlt.

Proxy
Leider sind im Iran einige Webseiten und Apps aus verschiedenen religiösen oder politischen Gründen gesperrt, dies gilt für soziale Netzwerke wie Facebook und Couchsurfing ebenso wie für Newsseiten (z.B. Deutsche Welle). Oftmals lässt sich dies mittels eines Proxyservers umgehen. Der Nachteil: die Geschwindigkeit ist sehr niedrig, da der Traffic über einen Drittserver im Ausland gelenkt wird.

Ich persönlich nutze immer „PureVPN“, allerdings ist der Dienst kostenpflichtig (jedoch dadurch sehr zuverlässig und schnell). Kostenlose Alternativen sind „TurboVPN“ und „HideMe“. Generell empfehle ich, aufgrund der staatlichen Überwachung, immer einen VPN zu nutzen wenn es um sensible/persönliche Daten geht.

Telegram / WhatsApp
Während bei uns vor allem WhatsApp als Messenger Service genutzt wird, ist der Marktführer im Iran die App „Telegram“. Telegram funktioniert wie WhatsApp ist aber insbesondere bei den jungen Iranern erste Wahl.

Snapp
Das iranische „Uber“ gibt es neben Teheran in immer mehr großen Städten (s.o.).

Maps.Me
Eine Offline-Maps App, d.h. du lädst dir Karten für bestimmt Gebiete herunter und kannst diese dann vor Ort ohne Internet, mittels GPS zur Navigation nutzen. Toll für Gegenden ohne Empfang und zum Wandern!

Google Translate
Besonders hilfreich ist Google Translate um einzelne Wörter oder Phrasen zu übersetzen und auf Farsi anzeigen zu lassen (wenn man das Handy dreht, sogar im Fullscreen Modus).

Instagram
Für Iraner hat Instagram einen höheren Stellenwert als Facebook, das liegt auch daran das Instagram (noch) nicht gesperrt ist. Während meiner Zeit im Iran habe ich über Instagram sehr viele Restaurantempfehlungen von Einheimischen per DM bekommen. Zudem ist Instagram ein tolles Tool um gute Fotospots zu finden 😉

Die Kommunikation im Iran läuft bei der jüngeren Generation fast ausschließlich über Telegram – so kann es auch passieren das aus einem kleinen Meeting eine großes Studententreffen mit den reisenden Deutschen wird 😉

12) Sicherheit und Gesundheit

Generell gilt der Iran derzeit als sehr sicheres Reiseland und gehört in dieser Hinsicht auch zu den sichersten Ländern in der Region (Juni 2017). Durch seine Lage solltest du jedoch die Grenzregionen zu bestimmten Ländern meiden und vor allem auf die aktuellen Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amts achten.
 
Was das persönliche Sicherheitsempfinden anbelangt habe ich mich nur in wenigen Ländern als Tourist so sicher gefühlt wie beim Backpacking im Iran. Überhaupt sind sowohl Gewalttaten als auch kleine Delikte recht selten, da durch die Rechtssprechung selbst für kleinere Straftaten hohe Strafen drohen. Wie in anderen Ländern auch empfehle ich grundsätzlich die grundlegenden Sicherheitsregeln zu beachten:

 
Gesundheit
Vor deiner Reise musst du unbedingt eine, für den Iran gültige, Auslandsreise-Krankenversicherung abschliessen (Voraussetzung für Visaerteilung). Du kannst dich hier bei einer Versicherung deiner Wahl nach entsprechenden Paketen erkundigen, ich selbst habe die Auslandsreise-Krankenversicherung der HanseMerkur genutzt.
 
Besondere Impfungen, die über den üblichen Impfschutz hinausgehen, sind nicht erforderlich. Die medizinische Versorgung im Iran ist leider nicht auf dem deutschen Stand, in Teheran jedoch von guter Qualität. Für aktuelle medizinische Hinweise solltest du ebenfalls auf der Webseite des Auswärtigen Amts vorbeischauen.

Von Kriminalität ist im Iran kaum etwas zu spüren – nächtliche Fotosessions waren somit nie ein Problem

13) Teheran – die moderne Metropole

Für fast alle Reisenden ist Teheran die erste Station, jedoch verbringen nur die Wenigsten mehr als 2 Tage hier. Allerdings ist Teheran nach genauerer Betrachtung mehr als nur eine hektische, vom Stau geplagte Metropole.
 
Tatsächlich findest du hier eine moderne, abwechslungsreiche Großstadt mit offenen, nicht selten sehr westlich anmutenden, Einheimischen vor, die zudem ein beeindruckendes Gebirge samt Skigebiet qausi im „Hinterhof“ hat. Gerade in Teheran ist es recht einfach mit Einheimischen in Kontakt zu kommen (Couchsurfing-Meetings sind hier total angesagt!) und die Chancen am besten mal hinter den Vorhang zu schauen (Stichwort: Nachtleben).
 
Was die Sehenswürdigkeiten angeht findest du eine großes Spektrum: neben dem Palästen vor allem den Bazaar, Monumente wie den Azadi Tower, die Tabiat Bridge, den Milad Tower und das erwähnte Gebirge im Norden der Stadt. Aber auch in Sachen Restaurants und Cafés wird dir in der Hauptstadt einiges geboten.
 
Alle Sehenswürdigkeiten in Teheran, sowie empfohlene Restaurants & Unterkünfte findest du bald hier in einem eigenen Artikel, bis dahin empfehle ich meinen Videoguide zu Teheran (s.u.)!

Teheran ist der Ausgangspunkt für Backpacking im Iran – das Azadi Monument der perfekte erste Fotospot!

14) Isfahan – traditionell & monumental

Isfahan gilt als eine der traditionellen, konservativ geprägten Städte im Land. Als einstige Hauptstadt zur Zeit der Safawiden gibt es hier jedoch allerhand monumentale Prunkbauten zu bestaunen, wurde die Stadt doch zu jener Zeit komplett umgestaltet. In Isfahan lohnt sich ein 2 tägiger Aufenthalt um die Stadt entspannt zu erkunden.
 
Neben dem beeindruckenden, riesigen Platz (der zweitgrößte der Welt) sind vor allem die Moscheen und Paläste drumherum sehenswert. Die zentrale Struktur der Stadt gepaart mit grünen Promenaden und kurzen Wegen machen zudem eine Erkundung zu Fuß möglich.
 
Alle Sehenswürdigkeiten in Isfahan, sowie empfohlene Restaurants & Unterkünfte findest du bald hier in einem eigenen Artikel, bis dahin empfehle ich meinen Videoguide zu Isfahan (s.u.)!

Der riesige Platz in Isfahan sucht seinesgleichen – die zentrale Struktur der Stadt macht das Sightseeing in Isfahan besonders einfach

15) Shiraz – vielfältiges, kulturelles Zentrum

Auch Shiraz war einst Hauptstadt, zu Zeiten Karim Khans, und gilt zudem als kulturelles Zentrum des Landes. Darüber hinaus ist Shiraz äußerst liberal und verfügt über eine Vielzahl an schönen Parks wie z.B. der Eram Garten, aber auch über historisch bedeutende Stätten wie z.B. Persepolis. Beim Backpacking im Iran sollte diese Station daher auf keinen Fall fehlen!
 
Shiraz gehört zu meiner Lieblingsstadt im Iran, sodass ich meinen Aufenthalt vor Ort spontan auf insgesamt 4 Tage verlängert habe. Besonders beeindruckt haben mich die Nasir al Molk Moschee, Persepolis und der Shah-e-Cheragh Schrein. Auch hier waren die Einheimischen besonders offen und freundlich.
 
Alle Sehenswürdigkeiten in Shiraz, sowie empfohlene Restaurants & Unterkünfte findest du bald hier in einem eigenen Artikel, bis dahin empfehle ich meinen Videoguide zu Shiraz (s.u.)!

Ein Foto das in fast jedem Iran Reiseführer zu finden ist: die Nasir ol Molk Moschee in Shiraz am frühen Morgen – ein absolutes Muss auf jeder Iran-Reise!

16) Yazd – die charmante Wüstenstadt

Yazd hat einen ganz besonderen, durch seine Lage vor allem recht einzigartigen Vibe. Das historische Zentrum gehört zu den größten, aus Lehm errichteten Städten und bieten ein faszinierendes Labyrinth aus kleinen Gassen, was von zahlreichen Windtürmen dominiert wird.
 
Neben der obligatorischen Wüstentour solltest du hier vor allem die Sonnenuntergänge über den Dächern und Kuppeln der Stadt, in einem der zahlreichen Rooftop Cafes, genießen und den Tempeln des Schweigens außerhalb der Stadt einen Besuch abstatten.
 
Alle Sehenswürdigkeiten in Yazd, sowie empfohlene Restaurants & Unterkünfte findest du bald hier in einem eigenen Artikel, bis dahin empfehle ich meinen Videoguide zu Yazd (s.u.)!

In Yazd habe ich die schönsten Sonnenuntergänge erlebt – über den Dächern der Stadt, meist mit einem Tee in der Hand (und natürlich einer Kamera!)

17) Kashan, Tabriz und Kermanshah

Leider habe ich es selbst nicht in die genannten Städte geschafft, allerdings stellt dies die erweiterte Liste an touristisch interessanten Zielen dar. Dementsprechend werde ich die Vorzüge der einzelnen Orte hier nur kurz anreißen. Nach meiner nächsten Reise werde ich diese Lücke hoffentlich füllen 😉
 
Kashan befindet sich ganz in der Nähe von Teheran und bietet sich daher für Reisende an, die nur begrenzt Zeit haben. Die Stadt ist charmant und touristisch interessant: traditionelle Häuser, eine hübsche Moschee und ein toller Bazaar.
 
Tabriz liegt im Norden und ist der perfekte Ausgangspunkt für die Erkundung dieser grünen Region – zum Einen ist die Stadt selbst sehenswert, zum Anderen kannst du von hier Tagestrips zu Zielen in der Nähe wie z.B. Kandovan organisieren.
 
Insbesondere mein Kumpel Stephan (der Buchautor, s.u.) hat mir von Kermanshah vorgeschwärmt – im kurdischen Teil Irans gelegen, kann man hier das ganz ursprüngliche Leben und eine ganz eigene Kultur mit herzlicher Gastfreundschaft kennenlernen. Hört sich doch verlockend an!

Insbesondere in Kashan findest du noch mehr tolle Architektur – die Stadt ist zudem verhältnismässig nah an der Hauptstadt gelegen

18) empfohlene Reiseliteratur

Wenn du noch mehr Infos zu den einzelnen Orten benötigst und vor allem auch an anderen Ecken des Landes interessiert bist, empfehle ich dir die folgenden Bücher und Iran Reiseführer die ich selbst benutzt habe:
 
KindleCouchsurfing im Iran – Stephan Orth

Dieses Buch weckt Reiselust und macht viel Spaß – interessante, skurille Einblicke durch die Brille eines Reisenden die dir die Kultur des Irans näher bringen. In Kurzgeschichten erzählt der Autor über seine Reiseerlebnisse – ebenfalls bestens geeignet für Flug und Busfahrt und zu Recht in den Bestsellerlisten ganz weit oben!

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trescher iran reiseführerLonely Planet Iran

Der Lonely Planet gilt als die #1 Resource für alle Iran-Reisen und ist gerade erst in einer Neuauflage erschienen. Ich habe den LP vor allem für die Buchung von Unterkünften und deren Adressen für den Visaantrag nutzen können. Auch hier sind insbesondere die 48 Karten sehr hilfreich. Auch als Kindle-Version erhältlich und damit durchaus eine Überlegung wert!

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19) Video Doku meiner Iran-Reise

Alle hier genannten Orte (außer die in Punt 17) habe ich in einer 3,5 wöchigen Iran-Reise mit meinem Kumpel David besucht. Während unseres Trips habe ich eine kleine Dokuserie gedreht, die sich bei YouTube großer Beliebtheit erfreut.
 
Die Videos enthalten viele praktische Infos und Tipps zu den einzelnen Orten und vermitteln gleichzeitig einen kleinen persönlichen Einblick in meine Erfahrung beim Backpacking im Iran:


Fragen zum Backpacking im Iran?

Diesen Iran Reiseführer habe ich für dich erstellt, auf Basis meiner Zeit vor Ort – wenn etwas unklar ist oder du weitere Fragen hast kommentiere unter dem Beitrag. Wenn du den Guide hilfreich findest teile ihn gerne in deinen Netzwerken mit deinen Freunden oder verlinke ihn auf deiner Webseite!
 
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